Baerbock und die Schuhe der Anderen

Dem Herrn und den deutschen Wählerinnen und Wählern sei Dank wurde uns die fabelhafte Annalena Baerbock als Außenministerin beschert. Allerdings sollte sich das Auswärtige Amt vulgo Bundesministerium des Auswärtigen in Bundesministerium für Experimentallinguistik umbenennen - zumindest solange die fabulöse Frau Baerbock diesem Haus vorsteht.

Seither ist die begnadete Diplomatin und eloquente Freistil-Rednerin auf der Suche nach der ultimativen Formel für den ewigen Weltfrieden. Der erste Versuch, nämlich die Aufforderung an die Kriegstreiber dieser Welt, sich um 360 Grad zu drehen, war schon sehr gut, vorgestern jedoch, am Dienstag, den 24.10.2023 gegen Mittag, gelang ihr der große Wurf, und der lautet so:
»Das wird aber nur gelingen, wenn alle Beteiligten am Tisch im Sicherheitsrat bereit sind, sich auch in die Schuhe des Anderen zu versetzen.«
Mit »das« ist »den Weg ins Morgen ebnen«, das heißt »Gaza für morgen denken« gemeint.

Ab 01:40 in diesem Video (nur ihr Statement) https://www.welt.de/politik/ausland/video248174406/...html
Ab 08:02 in diesem Video (komplette Sendung) https://www.youtube.com/watch?v=PxylHvFnBN4

Das wird so wunderbar, die Führer der Welt tauschen ihre Schuhe und - schwupps - sind alle Konflikte beigelegt. Xi Jinping quetscht sich in die Pumps von Frau Tsai Ing-wen, Putin tauscht nach einer 360-Grad-Drehung (im Drehstuhl gilt auch) mit Selenskyj. Benjamin Netanjahu tauscht den linken Schuh mit Mohammed Deif und den rechten mit Hassan Nasrallah, die ihren rechten bzw. linken Schuh mit Salman ibn Abd al-Aziz und Antony Blinken tauschen. Last but not least - Joe Biden tauscht den linken Schuh mit Nguyễn Phú Trọng und den rechten mit Abdul Latif Raschid und schwört bei allem, was ihm heilig ist (was aber eine sehr kurze Liste werden dürfte), dass die USA nie wieder eine Invasion starten oder einen Putsch inszenieren werden - wo oder weswegen auch immer. Und wehe, eine oder einer will sich drücken, die oder der bekommt es mit der Annalena zu tun.